Die
Römer nannten diese Gebirgskette "Alpen" - entlehnt vom keltischen Wort
für Berg oder hoch. Im Mittelalter bürgerte sich für dieses vergletscherte
Ödland die Bezeichnung "Keesberge" ein, abgeleitet vom althochdeutschen
"chees" für Eis oder Gletscher. Die Übergänge der Säumer und Saumpferde
im transalpinen Handel zwischen Venedig und Salzburg hießen einst "Tauern"
- abgeleitet vom keltischen Wort für Paß. Und weil in diesem Gebiet die
keltischen Noriker wohnten, blieb den Hohen Tauern bis zur Mitte des 19.
Jahrhunderts der Name "norische Alpen".
Die "Keesberge" stehen auch für ein außerordentliches Erlebnis, wenn wir
auf dem Arnoweg aus den grünen Tälern zu den gleißenden Gletschern aufsteigen:
Von Krimml (1076 m) auf das Gamsspitzl (2888 m) im Eismeer der Venedigergruppe;
von Fusch (813 m) zu den Eisfeldern beiderseits der Pfandlscharte (2663
m); von Heiligenblut (1288 m) zum Zittelhaus (3105 m) auf dem Felszahn
über dem Gletscherdach des Hohen Sonnblicks. Das sind jeweils binnen weniger
Stunden 1800 Höhenmeter Anstieg von den Getreidefeldern und üppig blühenden
Bauernwiesen durch alle Stufen der Vegetation bis zum Ödland der Felsen
und Gletscher; oder botanisch so viel wie eine Reise von Salzburg in die
Arktis! Generell sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine sorgfältige
Tourenplanung gefragt! (Aus dem Arnowegführer
von C.M.Hutter, erschienen im Bergverlag Rother) |